Wunder dich nicht,
Wenn dein Name in den Schlamm geschrieben steht
Wird er nur auch von denen gelesen, die darin leben
Wenn dein Glauben vom Regen ausgespült wurde
Wird deine Seele geflutet sein und ertrinken
Wirst du dein Leben auf Lügen aufbauen
Wird der Palast deiner Träume darin wie in Sand versinken
Wunder dich nicht,
wenn dein Blut vergiftet wurde mit falschen Geschichten
wird dein Erbe ein Fluch sein, der unaufhörlich pulsiert
wenn deine Haut schon von deinen Vorfahren getragen wurde
wirst du deren Narben auch von innen tätowiert haben
wird das Ziffernblatt deines Schicksals falsch graviert sein
wirst du die Sekunden genauso falsch zählen als wärn sie zerfressen von Maden
Wunder dich nicht,
wenn du Asche deine Spucke nennst und Ruß deinen Atem
wirst du dich höchstens an Feuer und Glut erinnern können, aber nicht brennen
wenn du Nacht in deiner Käfigbrust hütest wie ein Vogelfänger die Dohlen
kannst du nur davon träumen, eines Tages einen Stern zu gebären
doch es werden genauso wenig Lichtquellen sein wie gespickte Motten
es werden Tränenkristalle sein, die allenthalben Trübseligkeiten aufklären.
Wunder dich nicht,
wer aus Lehm, Blut und Asche, den göttlichen Odem einst bekam
wird nur als schweigender Golem überall „LEBEN“ gravieren,
Tod schöpfen, Sehnsucht verbrennen
Und Mensch-Sein verlieren.