Author: Odeon
Ruhrgebiet 2019
Das Ruhrmuseum in Essen behauptet, die Menschen im Ruhrpott haben sich immer mit dem Prädikat der Männlichkeit selbstinterpretiert. Hier sei das Malochen wesentlicher Bestandteil der Selbstinszenierung, der Selbsterfüllung, vielleicht sogar des ganzen Selbstes. Fußball, Mantas, Reihenhausromantik, Straßenkinder, Trinkhallen, Industriecharme, Ruß statt Rouge. Und alles läge zerbrochen und im Wandel einbegriffen.
Der Mann ist deutschlandweit nicht mehr das, was er einmal war. Männlich nicht ...
Unboxing Lyric
Sorry Greg, das Leben gibt’s nur Scheibchenweise – (3): Sorry über Internetcomics
Nach Teil (1) und Teil (2) von Haerzenswort, geht es endlich hier weiter:
Christine sagte mir, dass ich mir nicht den Kopf zu zerbrechen bräuchte. Sie zeigte mir, um ihre Worte zu bestätigen, ein Bild auf ihrem Handy. Ein Comiczeichnung aus Amerika, meiner Meinung nach ganz offensichtlich von einer Frau gezeichnet, die Probleme damit hatte, zu sensibel zu sein. Der Spruch, den mir Cristine auch laut vorlas und sofort übersetzte, so als ob ich das nicht auch gekonnt hätte, lautete: „Manche ...
Wenn sein Leben ein Song wär
Sie fragt:
Wie hältst du es aus?
In deiner Haut?
Er sagt nichts
Weil er der Frage nicht traut,
Die sich hinter all ihren Fragen aufstaut
Sie packt
Ein ganzes Leben zusammen
Ein Leben aus Schmerz
Er schaut aus dem Fenster
In seiner Brust schlägt längst
Nicht mehr nur noch sein Herz.
Und er denkt:
Wenn dieses Leben ein Lied wär
Dann käm jetzt das Fill-In
Mit verzerrten Gitarren
Und donnerndem Schlagzeug darin
Und nichts wäre so still
Wie ein endgültiges „Fick dich!“
Das sie nicht aussprechen ...
Karawane
Es gibt eine Straße,
Die nur weg führt,
Nicht mehr.
Eine Straße, die führt
Der Schritt folgt dem Herz
Nicht sehr.
Alle Horizonte vereint
im Fluchtpunkt voraus
Nicht hier.
Und ich hab Fernweh
nach dem kommenden Wort,
Und ich hab Fernweh
nach Bergen und Meer
Und ich hab Fernweh
vor dem Jetzt und dem Hier
Es gibt eine Straße, die führt
alle Menschen zu mir
ein Lichterheer
Und alle Horizonte glühen
mir einen Weg vor die Tür
leuchtend schwer.
Und ich hab Fernweh
nach Ruhe und Flair.
Und ...
Antwort an Astrid Lindgren
Das letzte Wort
Ach sie toben durch den virtuellen Ort
Wollen nur das letzte Wort
Wollen einig mit sich sein
Tönen pompös: sieh her, was bin ich klein.
Wollen sagen, dass die ganze Welt es hört
Was sie denken, was sie stört
Selbstverständlich stets im Recht
Man fühlt sich ja auch nicht mal schlecht
wer Unrecht hat, der müsste es ja spüren
Man fühlt nix, ergo: kann man nie verlieren
Man drängt die stolzgeschwellte Brust
Zur Lust den Klügeren zum Frust
Das letzte Wort woll‘n die Besserwisserbuben
Hier ...
Auf andern Bühnen tanzen
Ich tanze inzwischen ja auf mehreren Bühnen.
Eine davon ist bei Haerzenswort: https://haerzenswort.wordpress.com/2019/01/25/gib-mir-ein-geheimnis/
Sie ist eine fantastische Wortakrobatin und ich freue mich, wenn dort unter „Featured“ ein paar meiner Texte und Texte vieler anderer Lit-Blogger zusammen die virtuelle Bühne erobern können.
Erdrutsch
Ich bin schon wieder in einen Erdrutsch geraten.
So nenne ich bestimmte Augenblicke in meinem Leben, in denen mir alles irgendwie abhanden kommt. Und mit „alles“ meine ich nichts Materielles. Ich meine mich.
Es begann damit, dass ein Internetunternehmen bei mir zu Hause Kabel neu verlegen musste. Rückblickend empfinde ich das als ziemlich metaphorisch. Dumm war nur, dass die Kabel hinter den Schränken meiner Bibliothek zu verlaufen hatten. Und so räumte ich alle Schränke an einem Tag aus, ...