Marie Mallarmé – Kapitel 4 (3)

ENDLICH geht's weiter: "„Was ist so komisch?“, fragte er sofort nach. Und das konnte Marie natürlich nicht beantworten. „Nun lass mal überlegen, wer oder was an diesem Tisch komisch sein könnte.“, meinte Bernard und beugte sich unmissverständlich mit weit aufgerissenen Augen vor. „Wer könnte es sein?“, wiederholte er gedehnt und beugte sich noch weiter vor, dass Thomeo irritiert zurückwich. ...

Marie Mallarmé – Kapitel 4 (1)

Man darf ruhig glauben, dass schon von Anfang an, Marie Mallarmé nicht von Ehrfurcht ergriffen war, sondern von dem Gefühl, grenzenlos überfordert zu sein. Sie stand vor all den vielen Kleinigkeiten, die von nun an ihr Leben bestimmen sollten, fremd und scheu und ohne Bezug zu den Dingen, die da geschahen. Die Kinder im Heiligen Geist pflegten allmorgendlich in dem großen Vorraum zu den Duschen ihre Kleider abzulegen und das kleine, fremde Mädchen wurde von allumfassender Scham ergriffen. Natürlich ...

Marie Mallarmé – Kapitel 3 (3)

Sie sah die Moleküle dieser Welt. Sah, wie tausende von winzig kleinen Punkten hin und her schwebten, zitternd. Einige waren mit einander verbunden, hingen aneinander, blieben in ihrer Konstellation. So wie Sternbilder. Und Marie Mallarmé wusste, dass es auf die Perspektive ankam. Wenn sie zurücktreten würde, dann würde sie sehen, dass einige Sternbilder mit anderen Sternbildern zusammenhingen. So als würde eine Kraft, wie Magie, die Moleküle alle aneinander drängen. Und wenn sie noch weiter zurück träte, dann würde sie, Schritt für Schritt, immer mehr Konturen und immer weniger Moleküle sehen, bis sich Elemente zeigten, und dann Körper. Bis es die Welt zeigte. Aber sie trat nicht zurück. Im Gegenteil. Sie trat vor. Denn da war etwas, das ihre Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen hatte. ...