Heimat
Verlierer und Geschichte
Nicht die Geschichte sollte Verlierer,
Verlierer sollten Geschichte schreiben.
Nicht ihres Blutes wegen, ihres Leids,
Es drängt sie, Gerechtigkeit möge
Wenn schon nicht einst ihnen
So doch der Wahrheit wiederfahren,
Die fortan der Geschichte wiederfährt.
Nicht die Geschichte sollte Verlierer,
Verlierer sollten die Geschichte treiben
Vor sich her. Denn Verlierer
Haben nur die Zukunft als Heimat.
Die Axt
Ein einziges Wort kann der Keil sein, welches die Gesellschaft spaltet.
Im Kopf eines Menschen, der dieses Wort als Ideologie dort aber inthronisiert hat, kann es auch die Axt sein, die aus goldener Gegenwart düstere Scheite schlägt, um der Welt ein großes Feuer zu bereiten.
Zwei Männer
Fühle
Das Jahr der Stürme
Wo wir stehen
Wo wir stehen?
Sieh dich um: auf Eiskristallen
unter Halbhimmeln
zwischen Vergebungen
deren Werte verloren gingen
wie Brotkrumen
Wo wir stehen?
breitbeinig im Niemandsland
Grenzen, die vom Vergessen gezeichnet sind
Mauern aus Bibeln gebaut
kalt wie die Nacht ohne Sterne
Wo wir stehen
sind immerhin wir
und wir halten uns
aneinander
wie Stachelschweine.
Kalt wie die Nacht ohne Sterne
deren Werte verloren gingen
wie Brotkrumen
aus Eiskristallen
von Halbhimmeln
gestürzt
durch Wolken
aus Glas.
Wege
Wenn ich vor Wegen stehe
Verstehe ich wegen der Schatten
Die Wegführung nicht
Weil sie mich weg führt
Statt irgendwohin.
Wenn ich vor mir stehe
Versteh ich mir selbst im Weg
Und es formieren sich
Alle vor mir
Die mir einmal wegal waren