Sturmzeit (5)

Ohne die ersten vier Teile wird man wohl kaum etwas verstehen.
Daher hier klicken, wenn man Teil 1 verpasst hat.
Teil 2 ist hier.
Teil 3 ist hier.
Teil 4 ist hier.

Und hier beginnt Teil 5:

 

Absurderweise sagte Steven: „Ich fürchte, wir haben uns verlaufen.“

Aber er sagte es mit einer ganz tonlosen Stimme. Als wäre nur ein Tonband in ihm am Laufen. Mit seinen Gedanken schien er ganz woanders zu sein.

Josy klammerte sich enger an Quinn.

„Quinn“, sagte sie. „Sie war wirklich ...

Fast sicher

Ich hör dich gern von Heublumen reden

Und denk mir, dein Haar röche

Wie der Abend damals

Als wir zwischen allen Dörfern

Einfach zwischen den Ähren uns küssten.

deine Augen nur halb geschlossen

Du nanntest es Wimpernblick

Und ich stellte mir vor

Wie all meine Gefühle

Sich auf dem Weg in deine Augen

Zwischen den Härchen verfingen

Du nanntest mich taumelnd.

Zumindest zwischen küssen und

Luftholen, in dieser Flüstersekunde,

In der man kaum Sprechen kann

Und nur Wortfetzen findet,

Die ...

Kinder

Wo du auch gehst

Wie Schatten folgen dir deine Kinder

Legen sich an Wände,

Auf die selbe Art wie du

Legen sich ins Zeug

Mit der selben Kraft,

Die du ihnen zeigst.

Wo du auch treibst

Wie Blumen öffnen sich deine Kinder

Legen ihre Augen auf die Welt

Wie Stempel, deren Eindrücke

Du ihnen erlaubst

Legen ihre Farben in die Jahreszeit

Wie kleine Blütenstaubexplosionen

Unter der Zeitlupe des Lebens

Was du auch sagst

Wie von selbst

Hörst du dich aus ihren Gedanken heraus

Siehst du ...

Der beste Winter

Der beste Winter, an den ich mich erinnern kann, war der, als ich sieben Jahre alt war.

Das ganze Wochenende über war es trüb gewesen. Es hatte über Nacht geregnet. Und nichts, wirklich nichts hatte nach Winter ausgesehen.

Bis zum nächsten Morgen.

Auf der Straße lag eine zentimeterdicke Eisschicht. Die Luft schmeckte nach nichts als nach Kälte. Der Himmel sah aus wie zementiert und nur ein einzelner Vogel saß drüben auf dem Grundstück der Ullmanns auf dem gefrorenen Kopf eines Holzpfahls ...

Die Einschulung

Es war schon merkwürdig, wie sich die Gesprächsthemen bei Tisch verändert hatten. Da war mal eine Zeit, in der man einfach schweigend an einem Grill gestanden hatte, Schulter an Schulter, in die Glut geblickt hat und alles war gut. Man nannte so was: „Den Gott einen lieben Mann sein lassen“. Und während die Tischgespräche dann langsam gewechselt waren zu bedenklichen, politischen Zuständen, man sich über Präsidenten genauso intensiv unterhielt wie über die Schreibfähigkeiten deutscher ...

Stilles Glück mit meinem Sohn

Wir sitzen auf der alten Brücke
Werfen Steine in den Bach
Deine kleinen Beine schuckeln
Der Wald wird langsam wach

Der Morgenwind gesellt sich her
Bläht einen Blühtenschirmchenschwarm
Legt über uns den Himmelsatemflair
legst dein Köpfchen an meinen Arm

Lass uns blau den Himmel
Über uns hin ziehen
Lass uns der Welt ihr Sommerzimmer
Glücklich heut beziehen

Du und ich und diese eine Sekunde
Dieses eine Tiefgefällt
Deine Träume zeichnen bunte
Kritzelstriche um uns in die Welt