13. Kalendertürchen – Hannah Arendt

Das Hannah Arendt Manuskript ist fertig und steht in den Startlöchern. Der kongeniale Julian Hämel, Fans dieser Seite erinnern sich, hat eine kleine Passage für mich skizziert: Rachel war eine richtig gute Zeichnerin.  Sie liebte es, andere Menschen zu malen. Besonders Augen. Sie hatte einen Block, in den sie nur Augen malte. Eines Tages verriet Rachel Hannah, dass es besonders schwer wäre, ihre Augen zu zeichnen. Weil Hannahs Augen gefühlt jeden Tag größer und schöner wurden.  Das ...

Hotel Delphin (2)

Anfang verpasst?
Zum ersten Teil:  hier klicken.

Tarek sah erleichtert aus, als Tobi kam.

„Weißt du, was hier abgeht?“, fragte Tarek.

„Klar. Ich hab immerhin alles organisiert.“

Wenn es eine Sache gab, die Tarek nicht ausstehen konnte, dann war es das selbstgerechte Grinsen, das Tobi an den Tag legte, wann immer er sich überlegen fühlte.

„Mira hat mir schon gesagt, dass sie dich mit allem hier ... sagen wir mal: überraschen will. Ist sie auch schon hier?“

„Eben nicht.“, ...

Sturmzeit (2)

Teil (1) verpasst? Hier klicken!

Die Weinstube im Erdgeschoss der Pension war bei ihrer Ankunft mäßig besucht. Man sah kurz auf, als sie eintraten. Aber die zweiten Blicke blieben auf ihnen haften. Folgten ihnen. Drafi begrüßte den Wirt wie einen alten Bekannten. Gerri und Steven setzte sich mit Josy und Jeannette sofort an eine Eckbank. Über ihnen hingen zwei ausgestopfte Wildschweinköpfe.

Quinn blieb noch unschlüssig zurück. Als sie sah, dass Jeannette zu ihr rüberblickte, bemerkte Quinn, ...

Fast sicher

Ich hör dich gern von Heublumen reden

Und denk mir, dein Haar röche

Wie der Abend damals

Als wir zwischen allen Dörfern

Einfach zwischen den Ähren uns küssten.

deine Augen nur halb geschlossen

Du nanntest es Wimpernblick

Und ich stellte mir vor

Wie all meine Gefühle

Sich auf dem Weg in deine Augen

Zwischen den Härchen verfingen

Du nanntest mich taumelnd.

Zumindest zwischen küssen und

Luftholen, in dieser Flüstersekunde,

In der man kaum Sprechen kann

Und nur Wortfetzen findet,

Die ...

Das Netz des Lebens

Erster Schritt: Familienzeit.

Alles fährt runter. Der Blick richtet sich nach innen, je dunkler es wird. Alles geschmückt. Überall Glanz an den Fassaden, der sich in den Augen spiegelt.

Zweiter Schritt: Silvester.

Überall sagen sie: Altes endet, Neues beginnt. Vorsätze. Darum blickt man zurück. Blick von innen heraus auf das eigene Leben und die Entscheidungen gerichtet.

Letzter Schritt: Selbstmord.

In dieser Zeit mehr denn je. Weil man sich versieht. An den entscheidenden Dingen vorbeiblickt. ...

Das Gespräch, das nie zu Ende geführt wird

Kennst du dieses Gespräch, das nicht zu Ende geführt wird?

Du redest dich um Kopf und Kragen und trotzdem ist da auf einmal dieser eine Augenblick, in dem der Eine auf einmal bei dir ist und dir die Frage stellt, die schon seit ein paar Jahren zwischen euch stand. Und er fragt und du antwortest und das Gespräch beginnt, das euch wichtig ist.

Ihr rückt aneinander, verschworen, und du fragst zurück, um deine Antwort vorzubereiten.

Da kommt die Welt dazwischen. Und drängt sich hinein in die ...