Bajedere
Ich kauf mit klingender Münze
in der untergehenden Währung
Tausendundein goldener Worte
den Anblick deines tanzenden,
schlangengewundenen Leibs.
Im Zimbelschlag winden deine Arme
sich entlang des Himmelsrands
Schlingen sich um den nebligen Dunst
der über dein goldenes Angesicht rauscht
jeder Wimpernschlag weckt
wie durch sanft die Luft teilenden
Flügelschlag eines anmutig gleitenden
Vogels, das sanftmütig kreisende
Angesicht engelsgleich gleissender
Glanzlichtlibellen, die
Funken auf ihren Flügeln tragen, die
zersplittern wie mikroskopische
Feuerwerkskaskaden
Wohinter dein Ebenhölzern
Schulterbogen sich beugt unter
im Saitenspiel biegenden
Gesang, außer-
halb Zeit und außerhalb Raum
wölbt sich der Rhythmus
Außerdem kaum
dass du den Fluss
der Musik durch deinen Meridian
ziehen lässt
löst sich dein verschleiertes Angesicht
von der letzten Schwingung
Ausklingender Saiten.
In deiner
letzten, verlangsamten Drehung
in der du
in die Knie gehst
einsinkst in die Traumkissen
worin schon Abermillionen
von Männern in deinen
Trauküssen ertrunken sind
erfüllt dein da liegender
ölig glänzender Körper
die Tausend und Ein goldenen
Wünsche
in Tauend und Ein Träumen
versunken wie verschlungen
von der langsam herabschwebenden
Verfinsterung des sich ein letzten Mal drehenden
Rauchgeists über deinem da ausgebreiteten Leib
der im Nachtschwarz alles und jeden verschlingt.
Bajadere:
Ich zahl mit klingender Münze
in der untergehenden Währung
Tausendundein goldener Worte
den Anblick deines gesunkenen,
von Geistern umzuckten Leibs
Ich zahl den succubischen Preis:
Bajadere.