Ich bin eingeschlafen, als ich zu Hause ankam. Und da war sofort dieser Traum. Wie ich aus der Tür trete. Hinter mir blieb das große, pechschwarze und undurchsichtige Ewigwabernde zurück.
Ich trat von der Wärme hinaus in die grelle Kälte. Stand auf einer unendlich weiten Fläche voller Kieselsteine. Die Luft schmeckte staubig, steinig, ähnlich wie Kalk. Ich hob einen Stein auf, einen der Weißen. Jnd ich sah, dass das Weiße sich wie Kreide abwischen ließ.
Ich sah auf, schnürte mir den Schal enger. Der Himmel war weiß, aber nicht blrndend. Und ich weiß, dass ich dachte: „Vergiß nachher beim Zurückgehen nicht, die Tür wieder zu schließen.“
Wenn etwas in diesem Steinmeer lebte, wollte ich es nicht mit mir zurücknehmen.
Aber mit dem nächsten Schritt, den ich aufsetzte, brachte ich die Kiesel in Bewegung. Sie klickerten übereinander, rutschten, kugelten, flossen, bis ich sah, dass es vor mir hangabwärts ging.
Und dass aus dem Klickern ein immer lauter werdendes Rollen zu werden drohte, das mich absurderweise an ein Lied erinnerte, was nicht sein konnte.
Ich sah meinen Fuß im Rauschen einsinken. Sah die Schwelle, die jetzt weit hinter mir lag. Und die fortgespült wurde.
Der Hang stürzte mit den Kieseln in eine unsagbare Entsetzlichkeit.
Es gab nichts zum Festhalten. Ich rutschte, schlitterte. Ich fiel und würde gleich erleben, wohin all die Steine stürzten.
Ich erinnere mich, dass ich heute Morgen gefragt wurde, wovon ich geträumt hatte. Und ich sagte: von nichts.
Ich hab nicht geahnt, dass der Traum noch am Warten gewesen ist.
Sonst hätte ich geantwortet, dass die Tür noch offen ist.
Dass ich noch keine Gelegenheit hatte sie zu schließen.
Und jetzt müsste man fragen:
„Ist etwas zu dir herüber gekommen?“
„Ich weiß es nicht.“, würde ich antworten, was nicht stimmt. Wenn ich schon träume, dass da Steine sind, dann nur, weil es mir von der Schwelle es zuflüstert.
Ein Flüstern, das wie ein Klickern klingt.
Als rollten Steine unter seinem Schritt übereinander.