Schirm

Komm unter meinen Schirm. Es beginnt zu regnen. Obwohl der Himmel wolkenlos ist. Verrückt. Die Sommerregen können unangenehm sein. Komm ruhig näher. Sag mir, wohin wir gehen und verlass dich auf mich. Langsam sinken alle Farben nach unten. Die Stadt tauscht das Licht mit der Welt. An der Uferpromenade zünden sie Fackeln an, haben sie gesagt. In der Fußgängerzone wird es so dicht, dass kein Durchkommen mehr möglich ist. Sieben Bühnen mit vielen verschiedenen Acts. Da wirst du nicht nur zerdrückt, da ist kein Platz für den Schirm. Da wirst du nass. Lass uns lieber in die Parallelstraßen, dort, wo man sich treiben lassen kann. Völlig gedankenlos. Zwischen dem Regen hindurch. …

Was tust du?

Tanzen? Hier? Sieh nur, der Regen … aus stahlgrauem Abendhimmel, glänzend wie Gold. Wie Funken, in denen du dich drehst – lachst – rufst

Warte! Ich komme!

Lass den Schirm ruhig Schirm sein. Einer wird ihn finden! Vielleicht sogar einer, der ihn nötiger hat als wir.

Wenn du was brauchst … werde ich dein Schirm sein. Versprochen! Du musst es nur sagen – wenn der Tanz vorbei ist – nur sagen – sieh, wie die Funken fallen …

Ich liebe dich!

Was sagt ihr dazu?