Schlaf – Triptychon

I. Du bist mein Weg. Dein Name ist mein Nachtgebet, das ich zu den Wolken spreche. Schwarz liegt die Nacht im Scheinwerferlicht meines Bettes. Du bist das Augenschließen, ein Grund, ein Boden für jeden Schritt Ich flüstere dich leise, damit ich nicht erwache.   II. Geträumte Wirklichkeit ein Kleid aus deiner Stimme, wie ein Lufthauch in der Handfläche; eine Stimme, so hell, erwartet mich im Zwischenreich der Zeit. Du bist der Finger, der meine Traumtränen fängt.   III. Du ...

Flaschenpost

Poeten sprechen über Schwarze Sonnen Wie Astrologen über Schwarze Löcher. Das sollte man Demokrit einmal sagen, dass man im All Nichtse vermutet Dass ein Nichts Kraft haben kann. Poeten sprechen über teuflische Götter Wie Neurologen über Willensfreiheit. Auch das sollte man mit einer Flaschenpost Durch die Zeit zurück schicken: Dass ein Wissenschaftler diesen Nerv haben kann ... Die Intuition zu leugnen. Poeten sprechen über den Stillstand der Zeit Wie Heraklit einst über Flüsse. Und ...

Altbauliebe (Wien)

Sie flüsterte weich und farblos halb verschlossen die Kerzenaugen flüstert Sehnsucht, ein heiliger Schmerz, lächelnd. Sie berührt warm und glücklich meinen Blick mit ihren Fingerspitzen, glaubt selig, ein raues Empfinden, zu sein. Aus unter den Dielen ertönen die Melodien Aus unter meiner Haut ertönt das rinnende Blut. Natürlich spielen sie da unten Chopin durch die Altbauhäuser spielen durch die halb geöffneten Fenster in die halb geöffnete Altbaunacht. Natürlich fließen Elfenbein klänge durch ...

Glaubensbekenntnis

Du bist die einzige Katastrophe
Die mich berührt
und mich tröstet.

Du bist die einzige Einsamkeit
In der das Ertrinken
nicht schmerzt.

Du bist der letzte Glaubensmoment
über den ich lache
und den ich begrüße

Du bist das letzte Gefecht
an dessen Ende
wir uns erheben und wandeln werden über die letzten Tage der Welt.

Salz und Stein

Aus Salz und aus Stein
heute Nacht
ein Wunsch und ein Traum
– lass mich von dir glauben –

Aus Salz und aus Stein
Dein Herz sei in mir
Dein Atem sei mein.
Mein Leben, ein Sehnen.

Aus Salz und aus Stein
sind meine Flügel, ich trinke
aus Wolken den Wunsch
Dein Herz sei in mir

Aus Salz und aus Stein.

Trendwende (Repost)

Wir erleben eine Trendwende Mit Argumenten so dünn wie japanische Trennwände Ich kann nicht glauben Dass alle, die Gaffen, so dumme Sachen machen wie Malaysiche Affen Die nicht einfach nur brüllen Sondern aus Angst, die eigenen Bäuche würden nicht füllen sich plötzlich versammeln Wahnsinniges stammeln, mit Steinen und brennenden Flaschen Heime anzünden und lachen Wenn ein Stück ihrer eigenen Heimat brennt Nicht mal begreift, nicht mal erkennt Der eine, der aufs Feuer zurennt, dass er das ...