Postkarten – Dialog

Was er schrieb lautete:

– Ich fürchte Vergebung –
ab und zu
eine Sekunde ertragen,
aber mich -?

Was sie antwortete:

– Ich fürcht mich vor dir –
Nur von Hunger leben
führt zum Instinkt
unweigerlich?

Was er daraufhin flüsterte:

– Vergib mir, damit ich mich fürchte. –

Er schreibt in sein schwarzes Buch,
im Angesicht einer ererbten Heiligenikone:

Mein Licht
pumpt die Lunge mir
aus meinem Leib
Nur meine Tränen
sind bar jeden
Glanzes.
Meine Lippen glänzen
von Tränen berührt
sanft, wie ein Hauch.

Jedes Atmen färbt silbern
mir meinen Glanz
Als würde ich blühen.

Sie schreibt in ein Tagebuch,
im Angesicht der Entfernung zu ihm:

Ich will dich, Horizont, erreichen
und dort den Weg der Wege gehen.
Wär dort ein Licht,
so hell, dass ich nichts sähe,
ich würde weinen,
vielleicht vor Glück.

Was sagt ihr dazu?