Schnee sind die Scherben zersplitterter Wolken
So hab ich mir das als Kind gedacht
Und Donner sind Wolken, die küssen
Ich hab nie begriffen,
warum es bei Donner regnet aber nie schneit.
Katzen waren früher mal Tiger
Und Krokodile Dinosaurier, die abtauchten am Ende der Zeit
Ich fand die tauchenden Dinos unfassbar gerissen
Ich hab nie begriffen:
warum aufstehen, wenn die Bedrohung nach dir greift.
Wenn jemand starb, sagte man mir:
er hat aufgehört zu atmen und das Herz stehe von jetzt ab still
Ich fühlte mich unsterblich und übte verbissen.
Ich hab nie begriffen,
warum ich nicht mehr einschlafen will.
Es gibt Menschen, die Regenbögen jagen,
ich stellte sie mir mit großen Tornistern beladen vor
Und andere, die liegen rum, träumen, sehnen, vermissen
Ich hab nie begriffen,
warum dieser den Schatz eher finden soll.
Der Wind ist die Stimme der Bäume,
Im Wald hinterm Haus, zwischen Autobahn
Und den künstlichen Grubenweihern, liegt das Land echten Kinderwissens
Ich hab nie begriffen,
wie man in Schulen ehrlich still sitzen kann.
Und dann sagte mir einer: Wolken zersplittern
Wenn sie zu tief hängen und bleiern schwarz sich beeilen
sich an den weit emporragenden Baumspitzen ritzen
Ich hab nie begriffen,
wie Wolkenwunden so perfekt narbenlos heilen.