Vater McKenzie (Repost)

In seiner sauberen Handschrift
berühren alle äußeren Buchstaben
die Ränder der Blätter
und oben und unten: ein schwarzer Strich.

Vom Fenster, das zum Rosenbusch zeigt,
Ist ein einzelnes Quadrat blind
Auf dem Fensterbrett stehen sie noch:
Zwei Porzellanjungs, die angeln.

Im verstaubten Buchregal
Steht Kierkegaard mit zerfleddertem Einband
Fest und streng an den Herrn der Fliegen gepresst
Ein muffiger Dunst konserviert in den Seiten.

Durch den windschiefen Eingang
Blickt man auf den gigantischen Jesus
Der über dem Esszimmertisch
Die Stürme auf offenem Meere besänftigt hat.

Alle Vorhänge sind zugezogen,
obgleich weiß und halb durchlässig
dämpfen sie das Licht so sehr,
dass alles nach Staub riecht und schweigt.

Im Garten knarrzen die Pappeln.
Da hängt eine Schaukel aus modrigem Holz
In einer Senke steht eine Gartenbank
Direkt gegenüber sein Grabstein,

den er – und das ist morbide – seit Jahren schon
liebevoll pflegt; mit dem Finger zärtlich
das Moos aus dem Namenszug pflückt.

Vater McKenzie, der Mann von der Kirche,
wärst du mal da gewesen,
du wüsstest jetzt, wer jetzt hier liegt.

Was sagt ihr dazu?