Wie man das Navi auf „Glück“ stellt

Ich glaub, das Navi ist auf planlos eingestellt
Das Ziel auf unbekannt verschoben
Die Uhren allesamt auf Null.
Ich glaub, die Welt wird nur an uns vorbeigezogen
In Wahrheit dreht sich alles
Nur wir stehn einfach still.
Ich drück den Daumen auf die Sonne nur für dich
Und Wolkenschatten kreisen um uns rum
Ich glaub, der Fahrtwind ist auf unsre Seite eingestellt
Der Horizont biegt sich einfach und stumm.
Und tausend Tunnel wölben über uns ihr Haupt
Rauschen über uns vorbei wir haltens aus
Und tausend Mal wölbt sich der Himmel schwarzundblau
Wir ziehen wie Kometen unsre Bahn.
Ich glaub, das Leben läuft, auch wenn wir stehn
Ich glaub, wir halten einfach heut mal an
Legen die Füße aus dem Fenster in die Nacht
Und werfen unsren Blick auf die Natur.
Ich glaub wir wechseln mal die Seite
Gehen dort rüber, wo sich’s dreht
Lass uns einen Tag mal nicht durchs Leben ziehen
Lass uns einen Tag nur einfach sein.
Und wenn das Navi sagt: die nächste Wenden
Dann ziehen wir die Schlüssel raus
Wir sagen ‚Scheiß drauf’,
liegen auf dem Wagendach auf unsren Rücken
Und ich flüster dir „Nur so“ ins Ohr.
In tausend andern Wagen wird genug gefahren
Jede Straße wird von irgendwem benutzt
Die Welt ist groß, Milliarden Wege,
Nur wir am Rand, alles ist gut.
Milliarden wüten, weil jeder Weg sich krümmt
Nur wir am Rand, alles ist gut.

5 thoughts on “Wie man das Navi auf „Glück“ stellt

  1. „Ich glaub, die Welt wird nur an uns vorbeigezogen“ – dieses Gefühl habe ich oft, meistens wenn ich im Zug sitze und die Landschaft, das Leben, draussen vorbeiziehen sehe. Der Zug ist für mich ein sogenannter non place, ein paradoxer Ort, wo man zwar ist, aber nicht wirklich. Man kommt in völligem Stillstand trotzdem von A nach B.

Was sagt ihr dazu?