Untergrund

tauchst durch deine Zweifel unter Korallen aus Papier legst deine Hand auf jeden Fehler Atmen fällt hier unten schwer Je tiefer du versinkst Je tiefer du ertrinkst Je tiefer du verschwimmst Desto stärker wird dein Druck Ein Schwarm verstreuter Worte Ein Gedanke schwebt vorbei Zeichnest dir deine Unterwasserkarte Auf Grund gelaufen, geht nie die Zeit vorbei Auf Grund gelaufen, geht keine Zeit Zu keiner Zeit Vorbei. Je tiefer du versinkst Je tiefer du dich bringst Je tiefer du entschwimmst Desto ...

Wenn ich dir

Wenn ich dir einen Traum pflanzen soll,

Welche Farbe soll er haben?

Gold wie die Hallen des Narrenballs

Oder grau wie die Leinwand im Lichtspielhaus,

Kurz bevor der Film beginnt?

Wenn ich dir

Wenn ich dir einen Traum pflanzen soll,

Welche Farbe soll er haben?

Gold wie die Hallen des Narrenballs

Oder grau wie die Leinwand im Lichtspielhaus,

Kurz bevor der Film beginnt?

Auf ein Wort

Komm vorbei

Auf ein Wort

Das wir uns teilen

Worauf genug

Platz ist für zwei

Das von oben betrachtet

Anders wirkt, wenn

Es vor unseren Füßen liegt

Ein Wort wie ein Weg

Vom Vorbei wo wir stehn

Zum Jetztfängtesan.

Komm auf ein Wort

Darauf ist es nicht

So eng wie man meinen mag

Steht man davor und blickt auf.

Komm vorbei

Ich steh drauf

Und warte.

Wie tief ich existiere

Meine Meinung
Meine Sätze
Die Fähigkeit zu Leben
gemessen
an den Worten
mit denen ich sagen kann
und werde, werde, werde
wie sehr ich liebe.
gemessen
an dem Schweigen
mit dem ich kann –
und auch nicht mehr bin –
wie tief ich existiere.

Ich gestehe

Ich gestehe: ich gehe in Antiquariate, Nicht etwa um zu kaufen. Zum Riechen. Ich tauche gerne durch den Geruch Der entsteht, wenn sich Staub Allmählich auf die Jahre legt Wenn leicht die Feuchtigkeit Jahrzehnte tränkt Hartes Sonnenlicht die Farben dämmt Durch Sütterlinlettern, Die kratzbeinig stehn, Längst tote Gedanken Majestätisch wieder auferstehn Durch Ölgemaltes Und Lederverschnürtes Erblick ich Hartholverziertes Worin ich träume, eines fernen Tags Quarthefte zu finden ...

Die Tage des Eisvogels – AUFRUF AN ALLE BLOGGER / LITERATEN!

Wir leben ja schon in merkwürdigen Zeiten. Aber es gibt da eine schöne Sage von Ovid aus den Metamorphosen. Eine Liebesgeschichte, bei welcher die Tochter des Windgottes Aiolos, Alkyone mit Namen, Selbstmord begeht, nachdem ihre große Liebe Keyx bei einem Sturm Schiffbruch erlitt und starb. Sie findet den Leichnam ihres Geliebten am Strand wieder und möchte sich von den Klippen ins Meer stürzen, weil sie sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann. Die Götter haben aber erbarmen und verwandeln ...

Die Tage des Eisvogels

Stumm wie ein Abend, der über uns niedergleitet, So sanft und gefällig aus dünnstem Geflecht Leicht zu zerreißen mit flüsternder Stimm nur Ein letztes Mal urteilt die Welt gerecht, Wenn um den Körper sie legt die glänzende Gischt So gnädig umschmeichelt das Meer seinen Leib Leicht zu erinnern, schwer zu vergessen Die Winde flüstern im Traum das Wort „Bleib!“ Doch die Klippen stehn absprungbereit Doch die Klippen deuten scharfkantig auf Sturm Und die Lippen beben vor Angst vor der Zeit Hoch ...