Verlierer und Geschichte

Nicht die Geschichte sollte Verlierer,

Verlierer sollten Geschichte schreiben.

Nicht ihres Blutes wegen, ihres Leids,

Es drängt sie, Gerechtigkeit möge

Wenn schon nicht einst ihnen

So doch der Wahrheit wiederfahren,

Die fortan der Geschichte wiederfährt.

Nicht die Geschichte sollte Verlierer,

Verlierer sollten die Geschichte treiben

Vor sich her. Denn Verlierer

Haben nur die Zukunft als Heimat.

Tausend Schrauben

Ach, ich weiß nicht,

Tausend Schrauben, tausend Rädchen

Brav zu drehen, Stück um Stück

*

Ach, ich dreh mich

Tausend Runden, tausend Stunden

Dreh mich weiter doch kein Stück

*

Ach, ich bleib nicht

Tausend Leben, tausend Seelen

Bleib kein bisschen hier zurück

Es gibt Augen, die so traurig sind

Und doch nicht einmal sagen

Halt mich fest, ich werde blind,

häng an den Fäden meiner Narben

Und auf die bleiche Haut fällt

Schräg das grüne Licht

Während die Welt sich weiter dreht

Bewegst du dich einfach nicht

Es gibt Stimmen, die laut reden

Worum es geht, sagen sie nicht

Sie zeigen auf das grelle Leben

Du beschattest dein Gesicht

Und zwischen mir und dir

Verwachsen die kalte, graue Stadt

Zwischen dir und mir

Zu viele Leben finden statt

Das Dogma

So wie es aussieht

Ist es so wie ich es sehe

Ist was ich sehe die Regel

Im Allgemeinen

Verbirgt sich

Das „Meinen“

Hinter dem „All“.

So wie es vorkommt

Hervorgetreten aus der

Gemeinheit

Ist das Besondere

Besonders

Weil es mir vorkommt

Wie es ist.

„So wie es aussieht

So soll es sein“

Sonst könnt ja am Ende

Alles viel vielfältiger

Und ich viel

Blinder gar

Sein

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Auf ein Strandbild
So sieht Neid aus
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Auf den Blick
Von hier ins Paradies

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Und du kannst mich wieder
Reinziehen
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Gibt es nicht für
Für den andern Fensterblick

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Auf den Abend in der Strandbar
Nur weil grade keiner da war
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Gehn auf das Halbkreispanorama
ab 181 Grad wird es unerträglich lahmer

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waren gestern, heut geht mehr ab
denn ab
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nennt sich das Foto kaum noch Urlaub.

Popsongs in meiner Stimme

Wenn ich so hier einfach nur an dich denke Und mir vorstelle, wie es wohl klänge, wenn meine Worte ganz Dmmdaduu wären nichts würd’ den Sound meiner Seele verfehlen Und ich wippe im Takt, betone 2, beton’ 4 Schlag mit dem Silbenring gegen die Hüfte von mir Wenn meine Worte ganz Dmmdaduu wären Ich glaub, du würdest - mich ganz genau hören. Dann singe ich laut von dem, was in mir klingt Dann singt jedes Wort von mir, singt und dringt Ganz tief durch den Tag, du ganz nah bei mir Und meine ...

Der Wald

Setz dich zu mir hin, Baby, hier zu mir an diesen Baum hier träumte schon vor tausend Jahrn der Wald den großen Traum. Setz dich zu mir hin, Baby, leg deinen Kopf ruhig her hier brennt’s noch lange nicht, nein hier ist die Luft noch nicht zu schwer. Setz dich zu mir hin, Baby, und ruh dich mit mir aus. Die andern sollen schrei’n und tob’n Der Kampf holt sie schon aus dem Grünen raus. Setz dich zu mir hin, Baby, das letzte Stückchen Lebenswert dort vorne ist die Grenze aber hier ist’s ...

Des Wörterschmieds Schwur

Ich bau uns eine Höhle
Aus schwarzer Tinte und Papier
Und gibt es nichts mehr zu erzählen
Wir bleiben hier!

Wir denken uns die Welt aus
Silbensterne leuchten heute Nacht
Sie buchstabieren uns das Leben
Niemehr aufgewacht!

Und dreht sich über uns die Hölle
Aus blank weißem Firmament
schmieden aus Worten wir uns Treue
Auf ewig Pergament.