Leben
Tausend Schrauben
Ach, ich weiß nicht,
Tausend Schrauben, tausend Rädchen
Brav zu drehen, Stück um Stück
*
Ach, ich dreh mich
Tausend Runden, tausend Stunden
Dreh mich weiter doch kein Stück
*
Ach, ich bleib nicht
Tausend Leben, tausend Seelen
Bleib kein bisschen hier zurück
Was aus Narben wächst (1) Karawane
Es gibt Augen, die so traurig sind
Und doch nicht einmal sagen
Halt mich fest, ich werde blind,
häng an den Fäden meiner Narben
Und auf die bleiche Haut fällt
Schräg das grüne Licht
Während die Welt sich weiter dreht
Bewegst du dich einfach nicht
Es gibt Stimmen, die laut reden
Worum es geht, sagen sie nicht
Sie zeigen auf das grelle Leben
Du beschattest dein Gesicht
Und zwischen mir und dir
Verwachsen die kalte, graue Stadt
Zwischen dir und mir
Zu viele Leben finden statt
Wenn ich mich auseinandersetze
Mit dir
Ich jedes Teil auseinandersetze
Von mir
Und am Ende immer noch ein Teil fehlt
…
Wir setzen uns wild aneinander
Fügen uns zum neuen Chaos beinander
Werden ein Teilchengestöber
Vorzüglicher Güte
…
Wenn dann ein Teil fehlt
Von uns
Teilen wir uns die Lücke
Wir zwei
Und setzen uns nicht mit der Suche
Auseinander
Sondern mit uns
Dem Teil aus Teilen
Dem Einen aus Zwei
zu viel zu wenig
Mein fremder Blick
Ich mag den Blick
durch fremde Fenster
In fremde Küchen
Wenn keiner da ist
Nur das Licht
Das ein Stilleben
Einer beliebigen Familie
An einem beliebigen Tag
Einfriert.
Dann denke ich immer:
Wie schön!
Hier wär ich gern einmal Gast
Dann wär nichts mehr fremd
Und nichts mehr beliebig
Und was still wär würd leben.
Steh auf
Steh auf
Deinen eigenen Wurzeln
Vor
Deinen eigenen Kulissen
Unter
Dem auf dich gerichteten Spotlight
Sonst
Spielst du nach anderer Götter Drehbuch
Fällst
In anderer Leben Schicksal
Unter
Fremden Schwertern
Und auf
Ungehörigen Bühnen
Spielt sich’s am schlechtesten.
Kenn deinen Text
Oder improvisier!
Hinter den Kulissen
Lauern die Augen deiner Zweitbesetzung
Wege
Wenn ich vor Wegen stehe
Verstehe ich wegen der Schatten
Die Wegführung nicht
Weil sie mich weg führt
Statt irgendwohin.
Wenn ich vor mir stehe
Versteh ich mir selbst im Weg
Und es formieren sich
Alle vor mir
Die mir einmal wegal waren