Der Ekel – Essay

Nietzsche schrieb in Jenseits von Gut und Böse: „Der Ekel vor dem Schmutze kann so groß sein, dass er uns hindert, uns zu reinigen“. Ja, diese Art von Ekel kann lähmend sein. Selbst das Abwaschen des Schmutzes verursacht uns Widerwille. Das ist perfekte Zwickmühle, nicht wahr? Einerseits ekeln wir uns vor uns selbst, weil dieser Schmutz sich ausgerechnet an uns festhält. Andererseits werden wir ihn nicht los, weil wir ihn berühren müssen, um ihn abzustreifen. Natürlich sprechen Nietzsche ...

Zarathustra

Vertraue dem Wind: Seiltänzer
Vertraue dem Seil: Akrobat
Vertraue dem Abgrund: Prediger
Vertraue dem nächsten Schritt: Lebenskünstler
Vertraue dem Schwindel
kurz vor dem nächsten Schritt
über dem Abgrund
auf dem Seil im Wind.
All so sprechen die Vögel, die Vögel.

Schönstadt – Essay

Die Sitze in den Bussen und Straßenbahnen haben einen unfassbar hässlichen Bezug. Und das absichtlich. Man geht davon aus, dass die Menschen in öffentlichen Räumen randalieren. Also sieht der blaue Bezug so aus, als wäre mit Edding und mit Sprühfarbe ein kreuzundquer Muster überall aufgemalt worden. Kurzum: es sieht so aus, als wäre schon Schindluder mit der öffentlichen Einrichtung betrieben worden. Das ist eine verkappte Psychologie. Du sitzt umgeben von absoluter Hässlichkeit und sollst ...