Orpheus

Als Orpheus die Unterwelt verließ
Sieh her, wir haben es geschafft.
Sind aufgestiegen, sind wieder zurück.
Sind Welt geworden und haben von all dem
Was hinter uns liegt nur ein Stückchen verrückt
Komm, lass doch die anderen reden,
lass reden, die Welt hat sich verändert.
Lass reden, nichts mehr wie zuvor.
Wer einmal zurückkehrt,
dem kommt ohnehin nichts gewöhnlich mehr vor.

Oh, Orpheus, sing lauter!
Wenn du mich durch diesen Weg führst
Durch die tausend Stimmen,
die tausend Wirren, dann
Sing lauter, und hör, um aller Höllen Willen, nicht auf.

Wer nur nach Regeln spielt,
hat das Leben sicher nicht kapiert.
Und wer nur Höllen in sich gebiert,
krepiert, weil nichts wirklich leuchtet, nichts
funktioniert.
Was hinter uns und über unsre Rücken
Schatten in das Leben wirft
Kann keinem Blick zurück gelingen
Einzufangen, von dem, was einmal war
Lässt sich nichts ins Morgen bringen.

Oh Orpheus, sing lauter!
Wenn du mich durch diesen Weg führst
Durch die tausend Sterne,
Durch tote und zu all ihren Enden verinnerten Seelenlaternen
Dann
Sing lauter und so irre laut du, um aller Höllen Willen, kannst
Sing mir jede letzte Sekunde aus meinen Gedanken.
Und hör niemals auf.
Sing!
Bis es mich auffrisst an Stelle der Stille die von
Hinter uns schleicht.

4 thoughts on “Orpheus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert