Verfahren
Vefahren
Die Situation
Dass auf Umwegen
Neue Ziele am Lebrand
Verführen
Das Netz des Lebens
Erster Schritt: Familienzeit.
Alles fährt runter. Der Blick richtet sich nach innen, je dunkler es wird. Alles geschmückt. Überall Glanz an den Fassaden, der sich in den Augen spiegelt.
Zweiter Schritt: Silvester.
Überall sagen sie: Altes endet, Neues beginnt. Vorsätze. Darum blickt man zurück. Blick von innen heraus auf das eigene Leben und die Entscheidungen gerichtet.
Letzter Schritt: Selbstmord.
In dieser Zeit mehr denn je. Weil man sich versieht. An den entscheidenden Dingen vorbeiblickt. ...
Charly Villons neueste Postkarte
Abgestempelt in Aztlán
Interessanterweise mit dem heutigen Datum unterschrieben, meinem Geburtstag.
Danke Charly, wo immer du gerade bist. Pass auf dich auf!
(Wenn du das hier liest: schick mir das nächste Mal vielleicht auch einen Titel deiner Texte mit.)
Irres Licht
Papierflieger: (4) – Kunst
"Darling,
There is not enough drinking
So it leaves me with nothing but thinking ..."
A: Die Texte von deutschen Bands, die Englisch singen, sind tiefgründiger geworden.
B: Finden Sie?
A: Na! Hören Sie doch hin:
"Leave, Yeah, Leave
All your senses behind.
Dance, oh, Dance
Till the sun turns blind - on you. on you."
A: Na?
B: Jetzt hör ich es auch.
Das soll Kunst sein? Hat man vor vierzig Jahren auch schon gemacht. Wenn es doch wenigstens innovativ wäre. Oder Verve hätte.
Dann doch lieber ...
Sorry Greg, das Leben gibt’s nur Scheibchenweise – (1): Sorry über Instagram
Kollateralarbeit.
Das Wort hab ich mit 16 erfunden.
Meine Mutter hatte die Angewohnheit, meinen Teenagerfaulenzereien ein hieb- und stichfestes Argument entgegenzuhalten. Sie sagte zum Beispiel: „Greg, du könntest ruhig einkaufen gehen. Das dauert nicht lange. Vielleicht 15 Minuten. Es ist nicht viel, was du besorgen musst. Das meiste haben wir ja.“
Fünfzehn Minuten. Das war die reine Einkaufszeit. Und ja, fünfzehn Minuten hätte ich sicherlich selbst als Teenager zur Verfügung gehabt. ...
Der beste Winter
Der beste Winter, an den ich mich erinnern kann, war der, als ich sieben Jahre alt war.
Das ganze Wochenende über war es trüb gewesen. Es hatte über Nacht geregnet. Und nichts, wirklich nichts hatte nach Winter ausgesehen.
Bis zum nächsten Morgen.
Auf der Straße lag eine zentimeterdicke Eisschicht. Die Luft schmeckte nach nichts als nach Kälte. Der Himmel sah aus wie zementiert und nur ein einzelner Vogel saß drüben auf dem Grundstück der Ullmanns auf dem gefrorenen Kopf eines Holzpfahls ...
Papierflieger: (3) – Perfektion
Liebe Schülerinnen
Liebe Schüler,
Ich selbst war nie der beste Schüler gewesen. Ich hatte keine Eins im Abitur. Ich war auch nie der Mitarbeiter des Monats in einem meiner Nebenjobs. Ich hab nicht mit summa cum laude abgeschlossen oder zu Hause das Haus auch nur einmal richtig perfekt sauber gekriegt. Ich war nie der sexiest Lehrer alive oder der beste Mann, den meine Frau je kennengelernt hat. In Streitereien hatte ich nicht immer Recht. Beim Streitschlichten von Schülern war ich nicht immer ...
Papierflieger: (2) – geschlossene Augen, geöffnete Sinne
Sie drehte sich zu ihm um.
Ihre Hände glitten in seinen Nacken und ihm kam wieder das erste in den Sinn,was er damals bei ihrem Anblick gedacht hatte: Mit welchen Worten kann man diese Haare beschreiben? Die sanft fließende Bewegung ihrer Haare bei jedem Schritt. Dieses flüssige Hin- und Her. Ein elegantes Gleiten, bei dem das Licht über den Haarglanz in Wellen tanzte.
Jetzt wußte er es, jetzt. Als sie sich ganz langsam näherte. Als ihre Hände seinen Kopf ganz bestimmt zu sich herab zog. ...