Papierflieger: (1) – Realität

Es gibt ja viele Scetche, die zeigen, was Leute tun würden, wenn sie die Macht eines Yedi hätten. Einen fand ich besonders witzig, weil das einzige, was der Alltagsyedi tat, war, Dinge oder Menschen hochzuheben. Erst die Bettdecke, damit er aufstehen konnte, dann ein Hindernis in seinem Konsolenspiel, der Bösewicht in seinem Lieblingsfilm, der normalerweise seinen Lieblingscharakter kurz vorm Ende tötet.

Am Ende geht er zur Arbeit und hebt das Schild mit seinem Namen ganz nach oben auf der Tabelle: „bester Mitarbeiter“.

Selbstzufrieden geht sein Leben weiter. Müde, dass er so oft die Macht eingesetzt hat, schläft er in seinem Leben ein und träumt davon, wie er alles zum besten gemacht hat.


„Ich lebe im Hier und Jetzt.“

„Und was bringt dir das?“

„Authentizität!“

„Wird überbewertet.“

„Integrität!“

„Klingt pubertär. Ein Teenager will integer sein. Und meint damit: nur nicht so verstellt und maskenverliebt wie die Erwachsenen.“

„Im Hier und Jetzt trägt man gern Masken. Masken geben einem das Gefühl von Realität.“

„Nur ein Gefühl.“

„Ja? Dann sag du mir: was würde es bringen, weder im Hier und Jetzt zu leben, noch ein Gefühl für Realität zu haben?“

„Na, dann streich ‚Hier‘, ‚Jetzt‘ und ‚Realität‘ aus deinem Satz und weißt du, was mir dann noch bleibt?“

„Was?“

„Leben.“


Was sagt ihr dazu?