Die Eroberung einer ganzen verdammten Welt (2/2)

Ihr Lächeln hatte etwas zu verbergen. Ich wollte ihrem Blick ausweichen, aber das ging nicht. Ich sah ihr in die Augen und da musste ich an etwas denken, was Onkel Renard damals plötzlich auf dem Balkon gesagt hatte: „Pass auf!“, hatte er gemeint. „Frauen haben so ihre Fallen. Das ist wie bei einem Spinnennetz. Plötzlich bist du drin, hängst fest und kommst nicht mehr los.“ Ich begriff, was er meinte. ...

Die Eroberung einer ganzen verdammten Welt (1/2)

Wir traten durch übermenschlich hohe Türen ins Innere des Götterschiffes, stiegen hinab durch Dunkelheiten, die kein menschliches Auge durchdringen konnte und hielten uns an glitschig verfilzten Tauen fest. Wir spürten die höllische Hitze, das Infernale und einer fragte, ob das Götter oder Teufel wären, die hier waren. Wir haben aber besänftigende Göttergaben dabei. Mit Blut und Kakao beschmierte Kadaver. ...

Schatzkarte

Ich leg dir rote Sterne in die Hände
Wir verbinden die Punkte
Und überschreiten unsre Lebensgrenzen

Wär es nicht wunderbar,
Wären wir alt und auf der Haut
Trügen wir Bilder aus einer Zukunft
Mit iirisierenden Farben

Trügen die Zeitkarte worin
Zwischen den Ewigkeiten ein X eingezeichnet
Dein Rücken die Schatzinsel des Chronos
Mit dem goldenen Atemzug
Am Ende der Welt.

Das Unbequeme – Essay

Die unbequemsten Menschen sind die, welche zum Zweck zu schlecht und zu[m] Mittel zu dumm sind. (Sophie Mereau-Brentano)   Meiner Erfahrung nach ist die Unterscheidung zwischen Zweck und Mittel nicht mehr so leicht zu verstehen. Man muss es mit dem Sprichwort erklären, eine Sache geschehe als „Mittel zum Zweck“. Ein Zweck ist ein Ziel. Und wenn Kant sagt, man darf nie einen Menschen als Mittel verwenden, stets immer nur als Zweck, dann bedeutet das: Jedes Handeln soll auf das Ziel „Mensch“ ...