Woran Anna Levogt bei Schlaflosigkeit denkt

Ist mir nicht schade, dass die Grenzen immer mehr geschlossen werden. Mache keinen Urlaub in Europa. Im Flugzeug gibt’s keine Grenzen. Außer die Sicherheitskontrollen am Airport. Alles in kleinen Fläschchen. Die großen Flaschen bleiben zu Hause. Und jammern. Köln war mal meine Lieblingsstadt. Heute alles nicht mehr mein Deutschland. In Israel ist wieder eine Drohne abgeschossen worden. Kriege sind heute nur noch für Elektroschrott. Soll man ruhig wieder aufrüsten. Nicht nur die großen Bomben. Mininukes. Wenn alle Welt schon droht, finde ich Zwischentöne beruhigender als die Mutter aller Katastrophen.

Jetzt sind auch Kleidergeschäfte schon Nazis. Vor ein paar Jahren hätte ich Schäfchen gezählt, nicht Nazis. Ich würd gerne mal wieder nicht diskutieren. Einfach mal Schafe. Statt Schweine. Oder Ausländer. Ein Syrer. Zwei Syrer….

Gestern hat die Lennert gemeint, dass man keine Nachrichten mehr hören könne. Dann lieber die Musik im Dazwischen. Oder die Serien. Wer heiratet wen? Wer wird Topmodel, wer Dschungelkönig, wer wird ein Skandal? Skandale sind angenehmer als Katastrophen. Die ersten machen Spaß, die zweiten Angst.

Interessiert ja eh keinen, wie wir Kleinen uns fühlen.

Haben eh kaum noch richtig Zeit zum Fühlen. Nur noch Nachts um halb – wieviel?

Vier Syrer, fünf Syrer, … alle springen rüber.

Weiter so.

Was sagt ihr dazu?